Qualitätsmanagement ist die Basis für Prozessoptimierungen
Beim Qualitätsmanagement (QM) werden sämtliche logistische Prozesse auf die Qualität hin geprüft und dokumentiert. Das Ziel ist eine qualitative Verbesserung der Prozesse und damit eine höhere Zufriedenheit der Kunden, Partner und Mitarbeiter. Besonders für Logistikunternehmen spielen die Faktoren Zuverlässigkeit, Termintreue, transparente Informationen und Flexibilität eine entscheidende Rolle für den Unternehmenserfolg. Damit diese Prozesse stetig verbessert werden können und Fehler und Mängel direkt auffallen, ist ein zuverlässiges Qualitätsmanagement unerlässlich. Unternehmen werden hierbei von einem Qualitätsmanagementsystem unterstützt.
ISO-Normen für das Qualitätsmanagement in der Logistik
Im Laufe der Zeit haben sich ISO-Normen für Qualitätsmanagementsysteme entwickelt, die Anforderungen an verschiedene Prozesse stellen. Erfüllen Unternehmen diese Normen, können sie sich diese zertifizieren lassen. Neben der allgemeinen Norm ISO 9001, zählen ISO 39001 (Road Traffic Safety Management), ISO 14001 (Umweltmanagement) und ISO 22301 (Betriebskontinuitätsmanagement) zu den wichtigsten Normen in der Logistik.
Anwendung von Qualitätsmanagement
Im Lager führen beispielsweise eine fehlerhafte Kommissionierung, unzureichende Verpackung, Ware lagert im falschen Regalfach und Packfehler auf Dauer zu Qualitätsmängeln. Kommen diese Fehler häufiger vor, greifen Qualitätsmanager ein und erarbeiten Verbesserungsprozesse. Das heißt, sie entwickeln konkrete Maßnahmen, wie Umstellung auf neue IT-Systeme, Anpassungen von Abläufen oder Nachschärfung von digitalen Prozessen. Im Anschluss werden die Prozesse nach einer definierten Zeitspanne erneut geprüft, ob die Veränderungen zum gewünschten Erfolg geführt haben.
Ein Beispiel: Ein verantwortlicher Qualitätsmanager führt die hohe Retourenquote im Unternehmen auf vermehrtes fehlerhaftes Picking zurück. Die Mitarbeiter im Picking arbeiten mit Papierlisten, um die bestellte Ware in die jeweiligen Kartons zu packen. Hierbei entstehen häufig Fehler, da sich viele Artikel sehr ähneln. Um die Quote zu senken, stellt das Unternehmen auf ein elektronisches System um. Die Mitarbeiter erhalten die zu bearbeitende Bestellung auf ihr elektronisches Gerät und scannen jeden Artikel, den sie in den vorgesehenen Karton packen. Wird ein falscher Artikel gescannt, gibt das System einen Hinweis und verweigert die weitere Bearbeitung, bis die Bestellung richtig gepackt ist. Nach zwei Monaten betrachtet der Qualitätsmanager die Retourenquote erneut und stellt fest, dass sich diese um ein Vielfaches verbessert hat.
Rolle von KPIs im Qualitätsmanagement
Im erfolgreichen Qualitätsmanagement sind KPIs (Key Performance Indicators), also Kennzahlen die Basis. Für die Verbesserung von Prozessen müssen Qualitätskennzahlen festgelegt werden, die erreicht werden sollen. Bei einer Qualitätsprüfung werden die Ergebnisse anhand der KPIs ausgewertet und vergleichbar gemacht. Diese zeigen im Idealfall genau an, wo Probleme und Mängel liegen, damit entsprechende Handlungsschritte definiert und durchgeführt werden können.