Resilienz: Logistik ist so für Krisen gewappnet

Stefan Seufert, CTO/Vorstand EIKONA AG
Vor dem Meer liegt eine Sanddüne mit einem Holzstamm um den Schilf wächst.

Eine Kette ist immer so stark wie ihr schwächstes Glied – zugegeben, ein beinahe schon überstrapazierter Spruch, aber insbesondere wenn es um Lieferketten geht, ist viel Wahres dran. Die Stärke einer Supply Chain lässt sich an ihrer Krisenfestigkeit messen – und die wurde insbesondere seit Beginn der Pandemie mit einer Reihe globaler Notlagen auf den Prüfstand gestellt. Die Lösung, um sich auch in turbulenten Zeiten nicht aus dem Sattel (oder vom Sattelschlepper) schmeißen zu lassen: Resilienz. Gibt es transparente Prozesse, etablierte Strukturen und Notfallpläne, kann man dem Unerwarteten gelassen entgegensehen. Software leistet einen großen Beitrag zu einer widerstandsfähigen Supply Chain und macht die Logistik so resilienter – bleiben Sie dran für Tipps und Tricks!


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Resilienter werden – leichter gesagt als getan. Bemüht man sich im Privaten, etwas widerstandsfähiger zu werden und sich von den kleineren und größeren Hürden des Alltags nicht aus der Ruhe bringen zu lassen, so liest man häufig Tipps wie „kreativ werden und in Lösungen denken“, „ein stabiles Netzwerk aufbauen“ oder „akzeptieren, was wir nicht ändern können“. Diese Hinweise lassen sich jedoch ebenso gut auf die Logistik übertragen: Eine stabile Kette von Unternehmen, in der die verschiedenen Zahnrädchen effizient ineinandergreifen, lösungsorientiertes Denken und Handeln für Momente, in denen etwas nicht nach Plan läuft – das funktioniert hier genauso.

Was sind resiliente Lieferketten?

Im Grunde setzt sich Resilienz in der Logistik aus zwei wichtigen Bestandteilen zusammen: Zum einen handelt es sich dabei um Widerstandsfähigkeit, zum anderen aber auch um Wiederherstellungsfähigkeit. Ist die Lieferkette flexibel aufgestellt und kann proaktiv auf zu erwartende Schwankungen, beispielsweise bei der Nachfrage, reagieren, dann ist sie widerstandsfähig und somit nicht allzu leicht zu erschüttern. Mindestens ebenso wichtig ist es aber, dass sie im Falle eines Falles (spätestens die Corona-Krise hat uns gezeigt, dass so ein Fall immer eintreten kann) dazu in der Lage ist, sich schnellstmöglich zu stabilisieren und bald wieder mit gewohnt hoher Leistung zu funktionieren. Eine resiliente Lieferkette zeichnet sich durch ihre Fähigkeit aus, eventuell auftretende Störungen abzufedern und deren negative Auswirkung erheblich einzuschränken. Gleichzeitig sollte sie sich moderne Lieferkettentechnologien zunutze machen, um potenzielle Chancen und Risiken voraussagen und schnell darauf reagieren zu können.

Anpassungsfähigkeit: Sei das Schilf, nicht die Linde

Resilienz heißt nicht, dass man ähnlich wie ein Baum versuchen soll, jedem Sturm zu trotzen. Es geht vielmehr darum, sich flexibel aufzustellen, um sich von den volatilen Bewegungen des Marktes nicht „umwerfen“ zu lassen. Agilität lautet das Stichwort – ähnlich dem Bild vom Schilf, dass sich im Sturm mit dem Wind bewegt. Frühwarnsysteme und Alternativpläne sind wichtige Faktoren, um sich diese Flexibilität zu bewahren. Elementar hierfür ist also Software, die das Prozessmonitoring unterstützt und so die geplanten Strukturen überwachen kann.

Resilienz in der Logistik: das Rezept

Für wen resiliente Lieferketten von Bedeutung sind? Für sämtliche Akteure und Unternehmen entlang der Supply Chain – schließlich sind von einem Teilausfall, auch wenn er noch so klein scheinen mag, alle betroffen. Es verhält sich ähnlich wie beim bekannten Domino-Effekt: Alle Anschlussprozesse verzögern sich oder fallen im schlimmsten Fall sogar ganz aus, wenn ein einzelner „Stein“ wegen einer Störung nicht umfällt. Umso wichtiger ist es, für Transparenz und effiziente Kommunikation entlang der Lieferkette zu sorgen. Man nehme also effektive Systeme, die die geplanten Strukturen überwachen, ein Track-and-Trace-System, verlässliche Prognosen, eine flexible Notfallplanung und füge eine gute Dosis Datenintegration für transparente Kommunikation in Echtzeit hinzu, die das gesamte System zusammenhält. Das Ergebnis: eine resiliente Lieferkette! Details folgen auf dem Fuße.

Die mobile Version des Logistik Dashboards der EIKONA Logistics Software mit Auftragsübersich, Tagesfertigkeit für die aktuelle Woche und den letzten Tag und die Liefertermintreue für die aktuelle Woche.

Software (hier: EIKONA Power BI Integration) hilft beispielsweise dabei, aussagekräftige Prognosen zur Liefertermintreue zu erstellen

Shipment Planning und Tracking für transparente Prozesse

Gute Planung und transparente Prozessverfolgbarkeit sind das A und O beim Etablieren einer resilienten Lieferkette. Business-Intelligence-Software (BI) und Simulationen, die mit künstlicher Intelligenz arbeiten, helfen dabei, Prognosen für die zukünftige Versorgung abzugeben. Potenzielle Engpässe, die teilweise eine ganze Kettenreaktion an Folgeverspätungen in Gang setzen können, lassen sich so vermeiden.

Nur wenn allen Beteiligten auf jedem Schritt des Weges entlang der Supply Chain Echtzeit-Informationen zum Verbleib der Waren zur Verfügung stehen, kann effizient gearbeitet werden. Hierfür ist es nicht nur wichtig, ein Track and Trace der Sendungen zu ermöglichen, es sollten auch Bestände und Produktionskapazitäten transparent kommuniziert werden. Ein Shipment Planning-Tool ist bei der Planung und Steuerung von komplexen, multimodalen Aufträgen besonders wichtig. So können Unternehmen sicher sein, immer den besten Logistikweg zu nutzen.

Wie lassen sich Lieferketten langfristig resilient machen?

Software steigert die Resilienz von Lieferketten und hilft, Prozesse in der Logistik flexibel zu gestalten:

  • Track and Trace: Dank der Sendungsverfolgung entlang der Supply Chain wissen Sie immer, wo Ihre Waren aktuell sind und wann mit ihnen zu rechnen ist. Eventuelle Schwierigkeiten werden so antizipiert.
  • Task Management: Mit einem IT-gestützten Task Management lassen sich auch solche Arbeitsschritte strukturieren, die nicht zu den Prozessstandards gehören, beispielweise Schadensregulierungen.
  • Prozess-Monitoring: Läuft alles wie geplant oder hakt es irgendwo? Konstantes Monitoring der Prozesse hilft dabei, im Problemfall schnell eingreifen zu können.
  • Flexible Planung: Tools wie Warehouse Management und Shipment Planning unterstützen Sie dabei, möglichst flexibel über Ressourcen zu verfügen – so können Sie die Planung schnell auf volatile Mengen einstellen.
  • Zukunftsprognosen: Das Verstehen und Nutzen von Daten ist der Schlüssel für aussagekräftige Prognosen. Business-Intelligence-Lösungen helfen KI-gestützt dabei, zuverlässige Prognosen zu erstellen, die die Kapazitätsplanung erleichtern.
  • Kommunikation in Echtzeit: Ziel ist es, Auftragsdaten möglichst früh zu erhalten – so lassen sich potenzielle Engpässe in der Kapazitätsplanung rechtzeitig erkennen. Eine Softwarelösung bindet via Datenintegration die Systeme von Kunden und Partner ein, sodass deren Daten in Echtzeit zur Verfügung stehen.

Fazit

Resiliente Logistik: effektives Krisenmanagement

Die Vorteile einer resilienten Lieferkette liegen klar auf der Hand: Sie kann Störungen abfedern, ist widerstandsfähig und erholt sich schnellstmöglich wieder. Wer flexibel auf Unvorhersehbares reagieren kann, bleibt selbst im Angesicht des Sturms gelassen – ähnlich dem oben erwähnten Schilf. Transparenz und Datenaustausch müssen hierfür bei den Unternehmen in den absoluten Mittelpunkt gestellt werden. Dabei sollte man sich von der Vorstellung verabschieden, dass immer alles „wie am Schnürchen“ läuft – stattdessen wird anhand der gesammelten Daten in Echtzeit automatisiert angepasst und nachgesteuert. Software kann das leisten und macht die Logistik mit KI-gestützten Prognosen und Modulen wie Track and Trace oder Shipment Planning ein gutes Stück resilienter.


Stefan Seufert
Stefan Seufert
CTO / Vorstand

Wie kein Zweiter fuchst sich der Software-Entwickler als Meister des Konzepts in die Anforderungen von Logistikdienstleistern. Informationen sicher und effizient auszutauschen und damit auch den physischen Logistik-Prozess zu beschleunigen, ist seine Leidenschaft.


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