Martin Krajczy treibt die digitale Vernetzung und Prozessoptimierung voran – sowohl intern als auch für Kunden.
Kundenportal und Co.: IT-Plattformen verbinden alle Partner entlang der Supply Chain
Die richtige Verbindung – damit steht und fällt in der Logistik so einiges. Doch damit meinen wir nicht nur die Verbindung zweier Orte, sondern vor allem die Verbindung zwischen verschiedenen Dienstleistern in der Logistik, zwischen Netzwerken, Partnern und Kunden. Damit Logistikdienstleistungen effizient und transparent erbracht werden können, ist es ratsam, nicht nur die Prozesse zu verbinden, sondern auch alle Beteiligten innerhalb der Supply Chain miteinander zu verknüpfen. Das geht mit einer Art Datendrehscheibe, über die Infos zusammenlaufen, ins passende Format gebracht und an die Betreffenden ausgegeben werden.
IT-Plattform, Kundenportal, Dashboard – was ist das?
Ein Portal voller Anwendungen, das je nach Wünschen und Bedürfnissen des Unternehmens ganz individuell zusammengestellt ist und allen Beteiligten auf einen Blick die wichtigsten Infos zum Transport liefert – was zunächst wie ein Traum klingen mag, sorgt in der Logistik tatsächlich für effiziente Zusammenarbeit und einheitliche Prozesse. Ob es unter dem Namen IT-Plattform, Kundenportal, Dashboard oder auch Datendrehscheibe läuft – gemeint ist mit all diesen Bezeichnungen eine Nutzeroberfläche, die allen Partnern entlang der Supply Chain zur Verfügung steht und verschiedene Lösungen unter einem Dach vereint.
Der Clou: Die einzelnen Partner und Betriebe müssen für die Nutzung der Plattform keine spezielle Software implementieren, es reicht, sich einfach in das Portal einzuloggen. Im Dashboard stehen dann alle notwendigen Anwendungen webbasiert zur Verfügung. Die geteilte Infrastruktur senkt so nicht nur die Fehleranfälligkeit von Prozessen, die auf mangelnder Transparenz oder verspätet bereitgestellten Daten beruht, sondern auch die anteiligen Betriebskosten. Wie das genau funktioniert, wer davon profitiert und was eine solche Plattform unbedingt können sollten, klären wir nun.
Wer profitiert von einer Logistikplattform?
Die einfache Antwort wäre: alle Beteiligten. Doch natürlich möchten wir das noch ausführlicher skizzieren. Software ist nicht günstig – kleinere Betriebe können es sich deshalb mitunter nicht ohne Weiteres leisten, mehrere tausend Euro im Monat für ein Avisierungstool oder eine Track and Trace-Software zu bezahlen. Die Auftragserfassung, Live-Verfolgung von Sendungen oder das Bereitstellen von Status-Updates werden so zu einer echten Mammutaufgabe. Die Betriebe binden Mitarbeiterressourcen, indem diese Aufgaben händisch erledigt werden. Das kostet nicht nur viel mehr Zeit, sondern ist auch fehleranfälliger und damit weitaus weniger effizient.
Betroffen ist hiervon in unserem Beispiel jedoch nicht nur die Spedition selbst: Alle Partner, mit denen sie entlang der Lieferkette zusammenarbeitet, haben dadurch eventuell ebenfalls Nachteile, schließlich handelt es sich um eine Gemeinschaftsleistung. Um in einem Verbund, beispielsweise einer Kooperation oder einem Netzwerk, die Zusammenarbeit zu stärken und effizienter zu machen, braucht es daher eine verlässliche und aktuelle Datenbasis. Hier kommt unsere IT-Plattform ins Spiel. In dezentral organisierten Logistiknetzwerken kommt es häufig vor, dass derjenige Prozessbeteiligte als Plattformsponsor auftritt, für den eine beschleunigte, geschlossene Informationskette den größten Prozessvorteil bietet.
Was sollte ein Kundenportal in der Logistik können?
Hauptaufgabe eines solchen Portals ist es, Auftragsinformationen bereitzustellen, und zwar in Echtzeit. So schafft es Transparenz im Hinblick auf die Auftragsbearbeitung. Statusupdates, News und Key Performance Indicators (KPI) sollten im Optimalfall direkt sichtbar sein. Außerdem ist wichtig, dass Kunden, Partner und Nutzer auf Basis eines Rechte- und Rollenkonzepts einfach verwaltet werden können.
Folgende Optionen könnte ein Kundenportal beispielsweise integrieren:
- ein Dashboard für den Schnellüberblick zu den wichtigsten Auftragsinformationen
- ein Track and Trace mit Live-Karte
- strukturierte Kundenkommunikation durch ein To-do-Management
- umfangreiche Informationen zur gesamten Lieferkette
- Statusinformationen bis zur Zustellung
- Tarife, Konditionen und die Möglichkeit, Tagespreise anzufragen
- Auswertungen und Downloads bis hin zum Zustellbeleg (Proof of Delivery/POD)
Besonders sinnvoll werden solche Portale dort eingesetzt, wo die einzelnen Schritte der Leistungserbringung zwischen verschiedenen Akteuren aufgeteilt sind. So haben beispielsweise Versender, Spediteur und verschiedene Transportdienstleister ein gemeinsames Interesse am Transportfortschritt und benötigen unterschiedliche Informationen. Über eine einheitliche Plattform werden sie alle miteinander verknüpft.
Zentrale Datendrehscheibe: So hat jeder Partner alle notwendigen Infos im passenden Format
Dreh- und Angelpunkt entlang der gesamten Lieferkette: der Datenfluss. Kommt er ins Stocken, überträgt sich das auf die Logistikprozesse. Sind jedoch sämtliche Partner an den Datenfluss angeschlossen und Informationen auf einen Blick ersichtlich, ermöglicht das die präzise Planung von Anschlussprozessen und steigert die Transparenz. Durch eine IT-Plattform, die als zentrale Datendrehscheibe fungiert, wird das möglich.
Die webbasierte IT-Lösung erfüllt dabei in der Regel übergeordnete Steuerungsaufgaben – unternehmensübergreifend und losgelöst von den operativen Systemen der einzelnen Betriebe, die am Prozess beteiligt sind. So verarbeitet die Lösung unter anderem Daten aus Telematiksystemen, Transportmanagementsystemen (TMS) und ERP-Systemen (Enterprise Ressource Planning). Die zugehörige Benutzeroberfläche bietet typischerweise Informationen zum aktuellen Prozessstatus, die manche der Beteiligten über Schnittstellen wieder zurück in ihre eigene operative Software übernehmen.
Über die Plattform werden also sämtliche Daten aus den jeweiligen Prozessschritten aufgenommen, weiterverarbeitet und im Anschluss zur Ansicht bereitgestellt beziehungsweise an die Partner weiterverteilt. So müssen nicht für jeden Prozess bilaterale Schnittstellen eingerichtet werden, die Player werden stattdessen über das Prinzip der Shared Economy miteinander vernetzt. Das ermöglicht die Echtzeitkommunikation von Daten und den Einsatz einheitlicher Logiken.
Die Vorteile einer geteilten Logistikplattform auf einen Blick: Integriert:
- Integriert: Medienbrüche adé – über die IT-Plattform stehen sämtliche Daten allen Partnern zur Verfügung.
- Vernetzt: Egal, wie viele Standorte und Unternehmen an Logistikprozessen beteiligt sind – eine IT-Plattform verknüpft alle Partner, versorgt sie mit denselben Daten und sichert so einheitliche Prozesse.
- Beschleunigt: Die Datendrehscheibe dient als Mittelpunkt sämtlicher Prozesse und ist immer auf dem aktuellen Stand. Statusänderungen werden sofort mit allen geteilt.
Perfekt synchronisierte Prozesse: So verbinden IT-Plattformen alle Beteiligten und dienen als zentrale Datendrehscheibe
Integriert, vernetzt, beschleunigt – so lässt sich der Nutzen einer einheitlichen IT-Plattform in drei Worten beschreiben. Sie dient als DIE verlässliche Datenbasis, denn hierüber können Prozesse gebündelt werden und alle Beteiligten nutzen Software- und IT-Dienstleistungen gemeinsam. Ganz ohne Medienbrüche laufen alle Informationen über diesen Single Point of Truth, auch Single Source of Truth (SSOT)/Information genannt, der so sämtliche Partner entlang der Supply Chain miteinander verbindet. Mobile Apps können ganz einfach angebunden werden, und aufgrund der Skalierbarkeit ist eine solche IT-Plattform besonders zukunftssicher.
Als effiziente Kommunikationsschnittstelle sind diese digitalen Plattformen nicht mehr aus der Logistik wegzudenken. Sie ermöglichen eine lückenlose Kommunikationskette in Echtzeit und zeigen mit stets aktuellen Daten jederzeit den Prozessfortschritt. Der daraus resultierende Soll-Ist-Abgleich verbessert die Planung und ermöglicht die proaktive Steuerung von Aufgaben.
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