Jahresrückblick: Kreative Logistik findet Lösungen

Stefan Seufert, CTO/Vorstand EIKONA AG
Taschenuhr liegt auf einem historischen Buch

Hamsterkäufe, Betriebs- und Grenzschließungen: Im Jahr 2020 sahen sich die Logistikdienstleister oft vor neue Herausforderungen gestellt – und haben sie gemeistert. Der Wirtschaftsbereich besticht mit seiner Kernkompetenz: der Flexibilität. Deutlich wurde außerdem, wie wichtig schnelle und präzise Informationen sind.


Innereuropäische Grenzschließungen und nicht besetzte Warenannahmen. Die Auswirkungen der Corona-Pandemie haben den Logistikdienstleistern in Deutschland und Europa schwere Aufgaben gestellt. Besonders gute Lösungen fanden Unternehmen, die ihre Prozesse bereits weitgehend digitalisiert haben. Sie profitierten von:

  • schnellen Informationen
  • flexiblen Prozessen
  • strukturierten Handlungsalternativen

Insgesamt betrachtet, zeichnen sich die stärker digitalisierten Logistiker durch eine höhere Resilienz aus, ergab eine Analyse der Bundesvereinigung Logistik (BVL). Entscheidend dafür ist ihre bessere Fähigkeit, auf Abweichungen zu reagieren. Das bestätigt auch der Jahresrückblick.


Information

Im Jahresrückblick war Flexibilität entscheidend

Logistiker haben in diesem Jahr in Rekordzeit neue Lösungen gefunden – im Sinne ihrer Kunden die besten Alternativen zum gewohnten Vorgehen. Dabei fiel auf, dass sich insbesondere die gut informierten Betriebe schnell auf veränderte Umstände einstellen konnten. Sie verfügten über die notwendige Basis, um andere Transportketten zu prüfen und mit wenig Vorlauf einen neuen effizienten Prozess zu etablieren. So konnten sie trotz Grenzschließungen die Lieferfähigkeit ihrer Kunden gewährleisten und Quarantänemaßnahmen für Lkw-Fahrer umgehen. Besonders leicht ist ihnen das gelungen, wenn sie dazu in der Lage waren, verschieden Szenarien vorab durchzuspielen, alternative Wege sowie die damit verbundenen Kosten zu prüfen und anschließend eine Umstellung vorzunehmen. So konnten sie mit ihren Erkenntnissen schnell neue Lösungen umsetzen.


Aktion

Mut zum Handeln

Neben präzisen Informationen und einer schnellen, fundierten Analyse hat sich noch ein weiterer Faktor als besonders wirkungsvoll erwiesen: der Mut zum Handeln. Wer seine Herausforderungen direkt angegangen ist, wurde mit schnellen Ergebnissen belohnt. Ein Beispiel ist die Internet-Plattform openlogistics.net von EIKONA Logistics, auf der Anwender eintragen können, wenn Betriebe oder ihre Warenannahme geschlossen sind. Darüber erfahren anliefernde Dienstleister rechtzeitig, dass eine Zustellung nicht möglich ist. So ersparen sie sich unnötige Fahrten und der Laderaum ihrer Fahrzeuge bleibt frei für ausführbare Aufträge. Entstanden und online gegangen ist das Webportal in nur 48 Stunden als Beitrag zum Hackathon der Bundesregierung #WirVsVirus.


Region

An die eigene Umgebung denken

Als deutschlandweit die meisten Geschäfte schließen mussten, haben regionale Initiativen ihre Kraft gezeigt. Traditionelle Ladengeschäfte verkauften kurzfristig über Telefon, E-Mail und Internet. Und für die Zustellung entwickelten sich kreative Konzepte wie die City Logistik der Schäflein AG: Noch am selben Tag liefert der Dienstleister die Waren in der Stadt und dem Landkreis Schweinfurt mit E-Bikes, Pkw oder Transportern aus. Möglich wurde der flotte Service durch das Zupacken der Schäflein-Geschäftsführung sowie die Unterstützung der regionalen Unternehmen WINORA STEIGER, EIKONA und Fleetboard Logistics, die E-Bikes und die nötige Software kurzfristig zur Verfügung stellten.

Fazit

Mit den Aufgaben gewachsen

Die Logistik in Deutschland hat im Jahr 2020 bewiesen, wie gut sie es versteht, unbekannte Aufgaben schnell zu lösen. Entschlossen Entscheidungen und spontane Projekte machen die vergangenen Monate beinahe zum Jahr des Pareto-Prinzips. Denn in vielen Unternehmen wurden rasch und mit geringem Aufwand neue digitale Lösungen geschaffen, mit denen sie Papierprozesse ersetzen und effektiver arbeiten können. Bestätigt hat sich, dass gut vernetzte Unternehmen mit dynamischen IT-Lösungen von flexiblen Anpassungsmöglichkeiten profitieren. Sie haben den Wert der Digitalisierung in der Krise demonstriert.


Stefan Seufert
Stefan Seufert
CTO / Vorstand

Wie kein Zweiter fuchst sich der Software-Entwickler als Meister des Konzepts in die Anforderungen von Logistikdienstleistern. Informationen sicher und effizient auszutauschen und damit auch den physischen Logistik-Prozess zu beschleunigen, ist seine Leidenschaft.


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