Großkundenintegration: Service bis ins Kundensystem

Bastian Späth, CEO/Vorstand EIKONA AG
Auf dem Hof einer Spedition stehen LKWS die gerade beladen werden.

Große Verlader haben ganz besondere Erwartungen an ihre Spediteure. Sie erteilen viele Aufträge und müssen entsprechend viele Sendungen im Blick behalten. In der Zusammenarbeit mit Dienstleistern ist ihnen deshalb wichtig, dass sie ohne eigenen Rechercheaufwand proaktiv exakte Fortschrittsdaten erhalten.


In der Zusammenarbeit mit Großverladern bieten sich Logistikdienstleistern erhebliche Synergiepotenziale. Sie können diese jedoch erst dann nutzbar machen, wenn sie ihre Prozesse in die Abläufe ihrer Kunden integrieren. Dazu ist es erforderlich, dass Dienstleister alle Aufträge automatisch per Schnittstelle direkt in ihr Transportmanagementsystem (TMS) erhalten. Von dort aus können sie jederzeit den Transportstatus in Echtzeit für ihre Kunden bereitstellen – sofern auch alle anderen relevanten Datenquellen mit dem System verbunden sind. Für die Großkundenintegration muss das TMS als Single Point of Truth in der Kommunikation agieren.


Schnittstellen

Großkundenintegration mit automatischen Prozessen

Insbesondere Großkunden legen großen Wert auf eine möglichst einfache Integration. Für sie ist es Standard, über sämtliche benötigte Schnittstellen zu verfügen. Denn sie erwarten eine aktive Informationsweitergabe nach dem Push-Prinzip. Darüber kennen sie jederzeit den aktuellen Status in Echtzeit und können Maßnahmen für ihre Anschlussprozesse darauf abstimmen. Damit das gelingt, verwenden die IT-Plattformen der Logistikdienstleister Call-Back-URLs, die bei jeder Statusveränderung eine Meldung an das ERP-System (Enterprise Ressource Planning) ihres Kunden zurücksenden. Darüber gelangen neue Information direkt zur Planungsplattform des Verladers und stehen dort für eine schnelle Weiterverarbeitung zur Verfügung.


Kommunikation

Vordefinierte Workflows automatisieren die Abstimmung

Da die Prozesse von Großkunden in der Regel weitestgehend durchstrukturiert sind, bieten sich auch für die Kommunikation zu ihren Logistikdienstleistern strukturierte Workflows an. Darin sind die Reaktionsmöglichkeiten auf Statusveränderungen regelbasiert vordefiniert und können automatisch angewendet werden. Sie umfassen

  • die typischen Geschäftsvorfälle.
  • eine vordefinierte Abfolge.
  • Standardtexte in der Kommunikation.

Ausgetauscht werden sie über bilaterale Verbindungen und beziehen sich somit immer auf dieselben Datensätze.


Dokumentation

Auftragsinformationen transparent bereitstellen

Für besonders kundenfreundliche Serviceprozesse stellen Logistiker ihren Großkunden nicht nur aktuelle Statusinformationen bereit. Sie pflegen über die vorhandenen Schnittstellen auch darüber hinaus reichende Daten wie Tarife, Auftragsdokumente und statistische Auswertungen automatisch ein. Dabei geben sie einerseits möglichst viele Daten direkt in das Kunden-ERP. Andererseits bieten sie von dort aus jeweils auftragsbezogen einen Schnellzugriff auf Auswertungen, die in den Dienstleistersystemen durchgeführt werden. Dazu gehören Transportstatistiken und Business-Intelligence-Auswertungen, die in Form dynamischer Berichte über ein Service-Portal der Spedition erzeugt und bereitgestellt werden. An dieses System sind sämtliche relevanten Datenquellen des Logistikers über Programmierschnittstellen (API), Webservices und Eventsourcing-Plattformen angebunden. Welche Informationstiefe er seinem Großkunden bereitstellt, kann der Dienstleister dabei sogar für den Direktabruf im Rechtemanagement seines Service-Portals festlegen.

Fazit

Tiefe Integration ermöglicht Synergien

Wenn sich Logistikdienstleister in die Prozesse ihrer Großkunden tief integrieren und vice versa, profitieren beide Vertragsparteien vom schnellen, nahtlosen Informationsaustausch. Die Dienstleister können mit frühzeitigen Auftragsinformationen Synergien in ihrer Tourenplanung erzielen. Für die Großverlader bedeutet die Datenintegration mit aktiver Informationsweitergabe eine Möglichkeit zur frühzeitigen, proaktiven Anschlussprozessplanung. Gemeinsam erreichen beide operative Vorteile, die eine langfristige Geschäftsbeziehung zur effizientesten Option macht.


Bastian Späth
Bastian Späth
CEO / Vorstand

Als Diplom-Informatiker kennt sich Bastian Späth mit der Entwicklung von IT-Lösungen fachlich von der Pieke auf aus. Anforderungen erfassen, Ideen finden, Konzepte entwickeln, Projekte aufsetzen und sicher ins Ziel steuern – seit mehr als 15 Jahren täglich gelebte Praxis für den Unterfranken.


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